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Offener Brief von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern an den Kantonsrat des Kantons Zürich
Aufruf für eine nachhaltige Grundidee von Sozialhilfe
Der Kantonsrat will die wirtschaftliche Sozialhilfe neu erfinden und die SKOS-Richtlinien zur Diskussion stellen.
Als Fachleute der Sozialhilfe sind wir verpflichtet und berufen, dazu Stellung zu nehmen. Wir sind es, die sich täglich damit befassen, wie wir Menschen in Notsituationen nach rechtsstaatlichen Grundsätzen der Gleichheit in verschiedenen Situationen weiterhelfen. Wir sind es, die die Sozialhilfe aus der Almosen-Ecke in ein System verwandelt haben, das Hilfe zur Selbsthilfe bietet.
Wir sind es auch, die sich die Haare raufen, wenn wieder eine Mutter alleinerziehend in einer teuren Familienwohnung sitzen bleibt, weil sich kein günstiger Wohnraum findet, und wenn sie trotz Winterhilfe-Bett, Prämienverbilligung, Kleinkindbetreuungsbeiträgen, Krippensubvention, Alimentenbevorschussung, Stipendien und Familienzulagen für Nichterwerbstätige auch noch Sozialhilfe braucht, weil der Stundenlohn für den Teilzeitjob als Reinigungskraft kaum CHF 15.50 beträgt. Wir sind es auch, die nach dem Strafvollzug den psychisch kranken Entlassenen betreuen und ihm erklären müssen, dass er eine Auflage verletzt, wenn er sich nicht auf dem RAV anmeldet und Arbeit sucht.
Die SKOS Richtlinien verstehen Sozialhilfe nicht als Almosen, sondern als Auffangnetz auf dem Weg zurück in die Eigenständigkeit und Eigenverantwortung. Die SKOS-Richtlinien sind ein kluger und praktischer Kompromiss: eine Leitlinie, um Menschen mit Motivationen und Sanktionen, mit Kontrollmassnahmen ebenso wie mit Vertrauensbeweisen auf einer sehr unangenehmen und belastenden Etappe ihres Lebensweges weiter zu bringen. Die SKOS-Richtlinien sind ein Mindeststandard, an dem sich unser professionelles Handeln misst und sie sind ein kleiner Schritt in Richtung Rechtsgleichheit zwischen den 26 Kantonen.
Die Standards der SKOS bringen Jahrzehnte von professioneller Arbeitserfahrung mit statistischen und psychologischen Erkenntnissen zusammen, um ein Regelwerk zu schaffen, das den unteren Rand unserer Gesellschaft so in Bewegung hält, dass niemand das ganze Leben lang ganz unten bleiben muss.
Als Sozialarbeitende brauchen wir die SKOS-Richtlinien und fordern Sie dringlich auf, diese nicht infrage zu stellen.
Mit freundlichen Grüssen,
die Unterzeichnenden
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